Radverkehr in Dänemark: Von Profis lernen

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Im Rahmen des 27. ADFC- Mittagsgesprächs mit Klaus Bondam, Direktor des Dänischen Fahrradverbandes, fordert der ADFC Bayern mehr Geld und Personal für die Förderung des Radverkehrs im Freistaat.

Radverkehr in Dänemark_Cyklistforbundet/Mikkel Østergaard Download

„Für eine erfolgreiche Radverkehrsplanung und -förderung braucht es gemeinsame Ziele und Visionen, den politischen Willen und die Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure,“ betonte Klaus Bondam, Direktor des Dänischen Fahrradverbandes Cyklistforbundet, auf dem 27. ADFC-Mittagsgespräch. „Dass mit dem Radverkehr lebenswertere Städte, sauberere Luft, weniger Stau und weniger Lärm erreicht werden, muss im allgemeinen Bewusstsein verankert sein.“

Nationaler Fahrradfond Dänemark: 300 Mio. Euro für den Radverkehr
Der ehemalige Fahrradbürgermeister von Kopenhagen präsentierte am Donnerstag in München die Errungenschaften für den Radverkehr in Dänemark und speziell in Kopenhagen. Aus Mitteln des Nationalen Fahrradfonds wurden dort von 2009 bis 2014 u.a. 250 Kilometer neue Radwege gebaut und 3.250 neue Radabstellanlagen geschaffen. Das Ergebnis: Im Vergleich zu vorher stieg die Zahl der Radfahrenden durch die neuen Radwege um 24 Prozent. Zudem fühlen sich 63 Prozent der Radler*innen dort sicherer als auf den alten Routen. Für die kommenden Jahre hat sich die dänische Hauptstadt ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2025 sollen 75 Prozent aller zurückgelegten Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen. Ziel der „Nationalen Fahrradstrategie“ war und ist, mehr Menschen dazu zu bewegen, aufs Fahrrad zu steigen. Laut einer Umfrage sehen sich bereits heute 99 Prozent der Dänen als Radfahrende.

Bayern: Drei Personalstellen für den Radverkehr
Auch die bayerische Staatregierung hat mit dem „Radverkehrsprogramm Bayern 2025“ viel für den Radverkehr im Freistaat geplant. Das erklärte Ziel ist die Verdoppelung des Radverkehrsanteils von derzeit 11 auf 20 Prozent im Jahr 2025. Um dies zu erreichen ist nach Ansicht des ADFC Bayern allerdings eine enorme Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur nötig. ADFC-Landesvorsitzende Bernadette Felsch sagt: „Derzeit gibt es im Bayerischen Verkehrsministerium nur drei Personalstellen für den Radverkehr. Das ist zu wenig, um den bayernweiten Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur merklich voranzubringen.“ Um die Ziele des Radverkehrsprogramms auf den Weg zu bringen, sei politischer Gestaltungswille, die Vorbildfunktion des Freistaates und vor allem ausreichend Geld und Personal erforderlich.

Ein Rad-Gesetz für Bayern
Mit der Initiative „Ein Rad-Gesetz für Bayern!“ fordert der ADFC Bayern deshalb u.a. erheblich mehr Ressourcen für die Umsetzung des Radverkehrsprogramms 2025. Bernadette Felsch: „Bayern kann viel von Dänemark lernen. Dort besteht ein parteiübergreifender Konsens, dass der Ausbau des Radverkehrs eine vergleichsweise kostengünstige und sehr effiziente Möglichkeit ist, die Lebensqualität und den Umweltschutz zu verbessern. Und die Menschen haben verstanden, dass es für eine fahrradfreundliche Infrastruktur mehr braucht als nur Absichtserklärungen. Nur verbindliche landesweite Vorgaben sowie finanzielle und personelle Unterstützung bei der Umsetzung ermöglichen die Schaffung eines flächendeckenden und durchgängigen Radverkehrsnetzes.“

Alle Forderungen der Initiative „Ein Rad-Gesetz für Bayern!“ können auf der Aktionsseite www.radgesetz-bayern.de nachgelesen und unterstützt werden.

Hinweis für Redaktionen
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Über den ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 170.000 Mitgliedern, davon mehr als 26.000 in Bayern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.

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